Delfine rufen einander beim Namen
12. Sep 2011

St.
Andrews/ Schottland - Forscher der "University of St Andrews" haben
entdeckt, dass Delfine nicht nur ihren eigenen Namen in Form ihres
individuellen Delfingesangs anderen Artgenossen mitteilen, sondern auch
andere Delfine bei deren Namen rufen können.
Wie
Stephanie King auf einer Konferenz der "Association for the Study of
Animal Behaviour" berichtete, untersuchte sie von 1988 and 2004
gemeinsam mit Kollegen 179 Paare frei lebender Großer Tümmler vor der
Küste von Floridas. In 10 Fällen konnten die Wissenschaftler nachweisen,
dass die Paare jeweils die Lautsignatur des jeweils anderen imitieren -
ganz so, als würden sie einander beim Namen rufen.
Ein
solches Verhalten konnte bislang bei noch keiner anderen Tierart
dokumentiert werden und konnte von den Forschern nur bei Delfinpaaren -
entweder bestehend aus einem Mutter- und einem Jungtier oder zweier
gemeinsam wandernder oder jagender Erwachsener - nicht jedoch bei
Einzeltieren beobachtet werden.
Selbst
die Frequenzveränderung der Lautsignatur wurde von dem Gegenüber
korrekt nachgeahmt, jedoch begannen dessen Rufe meist in einer höheren
Frequenz oder dauerte nicht ganz so lange, wie der eigentliche
"Namensgesang". Aus dieser Beobachtung leiten die Forscher ab, dass die
Tiere den Identifizierungsruf des anderen lediglich imitierten.
Zudem
beobachteten die Forscher, dass diese Imitation immer nur dann
angewendet wurde, wenn die Tiere voneinander getrennt wurden. "Es war
fast so, als versuchten sie auf diese Weise wieder zusammenzufinden", so
King.
Mehr Infos zum Thema: siehe unter Grenzwissenschaft Aktuell
(Delfin-Bild von Hans Peter Roth)
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